„Amazon was once a small fish, too“

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Ich habe mir nach langer Zeit mal wieder ein wenig Zeit genommen, in meinen RSS Feeds zu lesen und – wie das dann so ist – mich treiben zu lassen: Von Link zu Link, von referenzierten Artikeln zu zitierten Konzepten und wieder zurück. Eine gute Gelegenheit, mal zu versuchen, den roten Faden herauszuarbeiten – und damit vielleicht den Kern des Problems dieser (unserer) bedrohten, schützenswerten Branche.

Ein guter Anfang: Realistisch sein.

Hier hatte ich schon mal von Schopenhauer geschrieben und sein Zitat der drei Stufen, die alle Wahrheit durchläuft. Ein ähnliches Konzept existiert in der Psychologie, nämlich die fünf Phasen des Sterbens von Elisabeth Kübler-Ross (1926-2004):

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Happy New Year!

Einen Wikipedia-Eintrag hat es schon, das neue Jahr. Und weil auch wir bei readbox heute aus dem „Winterschlaf“ erwachen, wollen wir schnell noch ein spannendes, erfolgreiches, glückliches, gesundes – alles in allem ein grandioses – 2014 wünschen.

Spannend wird es sicher von alleine und auf die Gesundheit haben wir nicht allzu viel Einfluss. Aber dafür, dass es erfolgreich und glücklich wird (letzteres jedenfalls soweit es in unserer Hand liegt), wollen wir gerne sorgen. Wir haben einiges in der Pipeline – auch hier im Blog werden wir in 2014 aktiver sein. Es wird vieles anzukündigen und zu diskutieren geben – Details dann, wenn es sie zu vermelden gibt. Bis dahin alles Gute für das Wissenschaftsjahr 2014, das passenderweise unter dem Thema „Die digitale Gesellschaft“ steht.

Belächeln, bekämpfen, akzeptieren – Strategien für den Medienwandel

Bild von Salim Virji via Flickr
Bild von Salim Virji via Flickr

Ich falle mal gleich mit der Tür ins Haus: Man sollte denken, die Menschen lernen aus der Geschichte, Wenn ich mir die gerade wieder aufbrandende Diskussion um die Veränderungen in der Buchbranche ansehe (ja, die Buchmesse steht vor der Tür, man merkt es deutlich), muss man wohl konstatieren: Tun sie offenbar doch nicht.

Ich zitiere mal Schopenhauer und muss dafür die Credits an Gunter Dueck geben, der dieses Zitat (in abgewandelter Form) gestern beim buchreport Zukunftstag  am 26.9.2013 in Hamburg verwendet hat:

Alle Wahrheit durchläuft drei Stufen. Zuerst wird sie lächerlich gemacht oder verzerrt. Dann wird sie bekämpft. Und schließlich wird sie als selbstverständlich angenommen. (Arthur Schopenhauer, 1788-1860)

Stellt sich die Frage: Was ist die Wahrheit?

Wer übrigens glaubt, das mit der Wahrheit wäre einfach, weil es ja nur zwei Optionen gibt (wahr oder falsch), der sollte sich mal diesen Wikipedia-Artikel ansehen. Das aber nur mal als Ausflug … Beim Zukunftstag gestern war’s jedenfalls sehr interessant – und besorgniserregend und hoffnungsvoll und verwirrend zugleich. Denn die Szenarien und Erfahrungen, über die die Referenten – von Katharina Borchert (Spiegel Online) über Joachim Rotzinger (Haufe-Gruppe) bis Peter Kraus vom Cleff (Rowohlt) – berichteten, boten alle prinzipiell das selbe Bild:

  • Die Veränderung der Branche ist da. Wir sind mitten drin. Und sie bringt den Handel, Verlage und alle anderen Unternehmen der Branche wirtschaftlich in Gefahr.
  • Es wird immer noch komplizierter und die Geschwindigkeit, mit der sich die Dinge ändern, nimmt immer noch weiter zu.
  • Der Wandel in der Mediennutzung trifft auch Onlinemedien-Unternehmen. Denn inzwischen geht es nicht mehr nur um den Wandel von Print zu Digital, sondern mindestens genauso um die Frage, wo, mit welchem Endgerät, über welchen Kanal ein User Inhalte nutzt und wie sich das monetarisieren lässt (z.B. wenn die User immer mehr über Smartphones mit kleinen Displays konsumieren, wo Bannerwerbung keine Rolle mehr spielt).

Wenn ich mir die Zahlen, Statistiken, Charts, Erfahrungsberichte von gestern nochmal in Erinnerung rufe, dann wundere ich mich noch viel mehr als vorher über die nach wie vor vielen, vielen Beteiligten unserer Buchbranche, die aus den oben zitierten ersten beiden Phasen nicht herauskommen. Und die Frage ist schon lange nicht mehr nur „Buch oder E-Book“. Der Wettbewerb zum Buch und zum Buchhandel findet nicht nur im Kindle Shop statt. Vielmehr muss ich mir Gedanken über viel Grundsätzlicheres machen. Zum Beispiel: Wie positioniere ich mich mit meinem Buchhandel gegen Facebook und YouTube? Insbesondere, wenn die Leute nicht mehr vor die Tür gehen und ihre Freizeit am liebsten zu Hause verbringen.

Peter Kraus vom Cleff zitierte gestern zum Schluss noch das „Stockdale Paradoxon“, das hier dann auch noch ganz gut passt. Denn die Zukunft des Buchs wird wahrscheinlich ganz anders aussehen als wir uns das jetzt vorstellen. Wahrscheinlich werden wir das Konzept „Buch“ ganz anders denken müssen. Wir müssen uns nur trauen an das Positive in dieser Entwicklung zu glauben – und alles dafür tun, dass wir am Ende auf der Gewinnerseite stehen, frei nach Admiral James Stockdale (das Zitat ist bekannt geworden durch das Buch „Good to Great: Why Some Companies Make the Leap…And Others Don’t“ von Jim Collins):

You must retain faith that you will prevail in the end, regardless of the difficulties.

AND at the same time…

You must confront the most brutal facts of your current reality, whatever they might be.

(Noch ein letzter Lesetipp, den ich noch unterbringen wollte, der aber irgendwie nicht so recht in den Artikel passen wollte: Tom Hillenbrands „Zehn steile Thesen zum E-Book“ – ich empfehle insbesondere die Lektüre der Kommentare …)

eBooks: Wohin die Reise geht …

Kompass
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Das erste Quartal des Jahres ist vorbei, es ist immer noch Winter :-(, aber die Medienbranche ist im digitalen Geschäft weiterhin mit Lichtgeschwindigkeit unterwegs. Nur wohin der Weg führt, das weiß anscheinend nach wie vor niemand genau. Noch sind wir, zumindest in Deutschland, nicht am „Trough of Disillusionment“ (übersetzt etwa „Talsohle der Ernüchterung“) angekommen – dem Punkt der Marktentwicklung also, ab dem laut der IT-Marktforschungsgesellschaft Gartner Group der Hype verfliegt und nur die Produkte und Anbieter überleben, die die Bedürfnisse der Nutzer wirklich und bestmöglich erfüllen. Erst ab diesem Punkt beginnt ein produktives Marktwachstum. „Survival of the Fittest“, könnte man sagen. Aber an diesem Punkt scheinen wir eben noch (lange) nicht zu sein.

So sind dieser Tage wieder viele Nachrichten zu lesen, beginnend mit der ewig andauernden Mehrwertsteuerdiskussion (diesem Thema widme ich demnächst mal einen ganz eigenen, exklusiven Beitrag – darüber gibt’s viel zu erzählen), über die ebenso ständig interessante Frage, wer eBooks eigentlich wirklich liestund wieund wo … bis hin zum aktuellen Urteil eines New Yorker Gerichts über den Wiederverkauf „gebrauchter“ digitaler Musikdateien (eBooks fallen hier wohl in die selbe Kategorie – wir hatten über Amazons Patent zum digitalen Second-Hand-Handel berichtet).

Gartner IT Hype Cycle Stages
Quelle: Gartner Group, http://www.gartner.com/technology/research/methodologies/hype-cycle.jsp

Mit letzterem mal angefangen: Mal abgesehen davon, dass es meiner Meinung nach alles andere als klar ist, ob Geschäftsmodelle langfristig funktionieren, die auf dem Handel mit gebrauchten digitalen Gütern basieren (wo der Trend sich eher von „Besitzen“ hin zu „Nutzen“ entwickelt) – bei dem gerade ausgesprochenen Urteil ist zu sehen, wie kompliziert und unvorhersehbar der Markt teilweise funktioniert. eBooks: Wohin die Reise geht … weiterlesen

5 Jahre readbox – in dieser Woche gibt’s Geschenke!

Blincover_11.03.2013Vor etwas mehr als einer Woche hatten wir Geburtstag – und in dieser Woche gibt’s Geschenke: Ab heute bis einschließlich Freitag, 15.3.2013 verschenken wir in Kooperation mit ebook.de jeden Tag ein eBook. Und weil’s ein Geschenk ist, haben wir die eBooks eingepackt – es ist also eine Überraschung, welches Buch jeweils zum Download bereit steht.

Die Aktion wird hier bei ebook.de laufen und sowohl im ebook.de-Newsletter und auf allen Social-Media-Kanälen beworben. Natürlich werden auch wir auf unserer Facebook-Seite über die aktuellen Downloads informieren.

Vielen Dank an dieser Stelle an unsere Verlage wissenmedia, Pendragon, Unsichtbar Verlag, Allitera und editionfredebold, denen wir diese Aktion angeboten haben und die nicht gezögert haben mitzumachen. Auch vielen Dank an ebook.de, dass sie so begeistert von unserer Promo-Idee waren wie wir selbst ;-).

Wir werden auch in Zukunft (ob wir Geburtstag haben oder nicht) die eBooks unserer Verlagskunden in vielen Aktionen bewerben und damit die Verkäufe dieser lesenswerten Bücher ankurbeln. Bis dahin erstmal: viel Spaß mit den eBook-Geschenken dieser Woche!

readbox bloggt wieder

readboxNachdem wir in unserem Blog nun eine ganzjährige Ruhepause eingelegt haben, mussten wir doch feststellen, dass der Informationsbedarf über das Thema „eBooks“ und allem, was damit zusammenhägt, nach wie vor immens groß ist. Also haben wir die Entscheidung getroffen, das Bloggen wieder anzufangen – vor allem um ein Forum zu schaffen, das tiefergehende Themen und Diskussionen erlaubt, dabei nicht so statisch ist wie unsere Website und nicht so „oberflächlich“ wie Facebook.

Mit dem alten Bloglayout und der lokalen WordPress-Installation waren wir aber überhaupt nicht mehr glücklich, so dass wir die bestehende Präsenz auf wordpress.com wieder herauskramen, abstauben und in ein neues Gewand stecken. In den kommenden Tagen werden wir das nun noch überall bei uns verlinken und einbauen (wo bisher der „alte“ Blog lag) und uns dann hier wieder regelmäßig zu allen relevanten Themen der Digitalisierung im Buchmarkt äußern.

Wer noch Zugriff auf die älteren Artikel benötigt, kann diese weiterhin hier bekommen: http://blog.readbox.net

Bis dahin viele Grüße, wir freuen uns drauf, hier wieder aktiver zu werden.